WAS IST FMEA?
Die FMEA Analyse ist ein wichtiges Hilfsmittel, um die Ursache von Fehlern herauszufinden und zu priorisieren. FMEA steht für “Failure Mode and Effects Analysis” (FehlerMöglichkeits- und EinflussAnlayse). Wie wird FMEA in der Praxis umgesetzt? FMEA wird insbesondere genutzt, um das potentielle Scheitern eines Produktes oder Prozesses und die hiermit verbundenen Effekte systematisch zu ermitteln, bevor es zu Problemen kommt.
GEWICHTETE PUNKTEBEWERTUNG BEI DER FMEA ANALYSE
Ein Team untersucht per Prozessschritt mögliche Scheiterfaktoren, Fehler und welche Folgen (Effekte) ein Scheitern mit sich bringt. Eine Punktebewertung sorgt für eine Gewichtung je nach Schwere der Folgen, der Fehlerhäufigkeit und der Entdeckungswahrscheinlichkeit der Fehlerursache, bevor diese Folgen haben kann. Die erzielten Bewertungspunkte werden miteinander multipliziert, womit man als Gesamtbewertung die RPN-Kennzahl (Risk Priority Number) erhält. Diese RPN-Kennzahl ermöglicht, dass Faktoren, an deren Risiko-minimierung gearbeitet werden muss, entsprechend ihrer Priorität geordnet werden können. FMEA kann in unterschiedlichen Phasen eingesetzt werden, damit man Zusammenhänge darstellt und diese klassifiziert.
VORRAUSSETZUNGEN FÜR DEN ERFOLG VON FMEA
Eine FMEA Analyse wird im Teamverband durchgeführt. Damit eine FMEA Analyse erfolgreich durchgeführt werden kann, muss diese gut vorbereitet werden. Bei der Vorbereitung und zur Bestimmung der Eingangsgröße können die folgenden Werkzeuge eingesetzt werden: Prozessdiagramm, Ursache-Wirkung-Diagramm, Ursache-Wirkung-Matrix, Prozesshistorie sowie prozesstechnische Verfahren.
ZIEL VON FMEA
Das Resultat einer FMEA Analyse hängt davon ab, was die Zielsetzung ist, und in welcher Phase die Analyse eingesetzt wird. Dies ist der aktive Teil, wie man erreichen kann, dass FMEA in der Praxis umgesetzt wird.
Mögliche Ergebnisse sind:
- eine Rangliste nach qualitätskritischen Merkmalen (CTQs – Critical To Quality) und Y-Ausgangsgrößen (Output)
- Rangliste von X-Eingangsgrößen (Input)
- Maßnahmenliste, um Ursachen oder Fehlermöglichkeiten vorzubeugen
- Reportage der durchgeführten und der geplanten Maßnahmen
KERNELEMENTE DER FMEA ANALYSE:
- Fehlermöglichkeiten: Ursachen, die dazu führen, dass ein Prozessschritt oder eine Komponente fehlschlagen können
- Effekt (Wirkung): was sind die Konsequenzen, wenn der Prozessschritt oder die Komponente fehlschlagen?
- Schwere: wie schwerwiegend ist der Fehler und welche Bedeutung wird ihm beigemessen?
FMEA VOR DEM SCHEITERN EINSETZEN
Die FMEA Analyse zielt darauf ab, dass Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden, bevor ein Scheitern auftritt. Sie zielt nicht auf im Nachhinein getroffene Maßnahmen. Zur Durchführung einer erfolgreichen FMEA-Analyse werden Stellvertreter der vom Prozess betroffenen Abteilungen benötigt. Bisweilen wird es erforderlich sein, dass zu bestimmten Themen Experten hinzugezogen werden müssen, um eine gute Einschätzung machen zu können. Die FMEA Analyse ist ein lebendiges Dokument, das nach jeder Maßnahme (oder Maßnahmenreihe) mit dem Team überarbeitet werden muss, um die Prioritäten beizustellen. In dieser Phase des Verbesserungsprojektes ist die FMEA Analyse ein Werkzeug, um die Ursachen von Schwankungen der Y-Ausgangsgröße (Output) zu inventarisieren und zu klassifizieren.
FMEA ZUSAMMENGEFASST
FMEA ist ein lebendiges Dokument und eine Prioritätenliste für die zu treffenden Prozessverbesserungsmaßnahmen. Nach jeder genommenen Maßnahme werden mit dem Team Entdeckungswahrscheinlichkeit, Auftretungswahrscheinlichkeit und Bedeutung neu definiert, wird de RPN-Kennzahl neu berechnet und die Prioritätenliste erneut geordnet. Die von der Maßnahme betroffene Ursache wird einen geringeren Stellenwert erhalten und eine andere Ursache wir jetzt oben an der Liste stehen.
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